Dienstag, 10. März 2015

Zeigerpflanzen


Sehen Sie sich das wachsende "Unkraut" in Ihrem Garten einmal genau an.

Mitunter ist es, neben Gräser, bereits Mannshoch gewachsen und unübersehbar. Bevor Sie jedoch wild entschlossen alles niedermähen sollten Sie sich einmal die Frage stellen, was sich da so alles, ausgebreitet und höchst erfolgreich angesiedelt hat.
Zeigerpflanzen sind wild wachsende Pflanzenarten, die bestimmte Boden-, Licht- und Wasserverhältnisse anzeigen. Sie siedeln sich durch Selbstaussaat in Ihrem Garten zum Teil massenhaft an.

Die optimalen Boden- Wasser- und Nährstoffverhältnisse ziehen diese Pflanzen zur vermehrten Ansiedlung magnetisch an. Das führt zwangsläufig zu dem umstrittenen Begriff des Unkrautes.


Es zeigt Ihnen auf, welche Pflanzen bei den vorgegebenen Lebensbedingungen gut, gesund und robust bei Ihnen wachsen werden. Diese Beobachtungen sind wichtig, weil wir später die Auswahl der Stauden, Zwiebelpflanzen und Sträucher vornehmen werden.

Auch in einem gepflegten Garten sind Zeigerpflanzen anzutreffen und nie ganz auszurotten. In einigen Fällen können wir die Natur gewähren lassen, da sie diesen Kampf so oder so gewinnen würde. Akzeptieren wir in einem kleinen Rahmen diesen gedeckten Tisch der Natur und entspannen uns.
Die Pflanzen wachsen praktisch gratis und bedürfen unsere Pflege nicht. Wir rufen uns einmal in unser Gedächtnis, dass wir die Natur nicht verbiegen können und nachhaltig, also auch entspannt, gärtnern wollen.

Im Beispiel der Tabelle (unten) möchte ich die Vorgehensweise anhand der Wolfsmilch (lat. Euphorbia) erläutern.  Sie ist mir bei meinem Gartenrundgang aufgefallen. 

Euphorbien benötigen sandigen, kalkhaltigen Boden, trocken und durchlässig. 
In meinem Garten finde ich sie an jeder Ecke, da fleißige Ameisen die Samen verteilen. Der Boden ist genau so ideal wie der in der Heimat der Wolfsmilch. Zusätzlich ist durch Bauschutt im Untergrund der Gartenboden sehr kalkreich. 
Weiter finde ich überall Hornveilchen. Entferne ich sie sehe ich sie bald wo anders im Garten. Die Hornveilchen stehen nicht auf der beigefügten Liste, jedoch hat meine Internetrecherche ergeben, dass sie lockere, humose, kalkreiche und durchlässige Boden lieben. Sie mögen es sonnig, aber nicht zu heiß.

Suchen wir in der Tabelle weitere Indizien, die meine Vermutung, für einen sandigen, trockenen Boden, bestätigen. In der Liste finden wir den Klatschmohn, der ebenso den kalkreichen, sandigen Boden bevorzugt. Auch dieser ist praktisch in jeder Ecke meines Gartens zu finden und lässt sich schwer in meinem Garten ausrotten. 


Ebenso die Zitronenmelisse. Hier lasse ich die Natur gewähren, schneide von Zeit zu Zeit die frischen Blätter ab, trockne und zerbrösel sie fein. Das gibt wunderbaren Mulch, ist kostenlos und effizient. Ich verwende auch einige frische Blätter für meinen Morgen-Tee.




Stickstoffreicher Boden
Stickstoffarmer Boden
Kalkarmer Boden
Kalkreicher Boden
Saurer Boden
Nährstoffarm
Verdichteter feuchter Boden
Humusreicher Boden
Sandiger Boden
Staunässe
Ackersenf










Ampferknöterich










Bingelkraut










Erdrauch










Gänsefuß










Gemeines Kreuzkraut










Giersch










kleine Brennnessel










Kreuzkraut










Quecke










schwarzer Nachtschatten










Wolfsmilch










Mauerpfeffer










Behaarter Klappertopf










Besenginster










Hornkraut










Hungerblümchen










Ziest










Roter Fingerhut










Adlerfarn










Bauernsenf,










Dreiblättriger Ehrenpreis










Fadenhirse










gelbe Wucherblume










Hundskamille










Kleiner Sauerampfer










Sauerklee










Schachtelhalm










Stiefmütterchen










Ackergauchheil










Ackersenf










Ackerwinde










Ehrenpreis










Feld-Rittersporn










Gamander










Gänsedistel










Kuhschelle










Klatschmohn










Huflattich










Kleine Wolfsmilch










Leberblümchen










Leinkraut










Ringelblume










Vogelmiere










Wegwarte










Wiesensalbei










Hederich










Ackerspörgel










Ackerziest










Gänseblümchen










Ackerschachtelhalm










Gänsefingerkraut













Diese Liste ist unendlich erweiterbar, denn praktisch jede Pflanze kann eine Zeigerpflanze sein. Sie müssen nur deren Bodenbedingungen im Internet recherchieren und in die Liste eintragen.
Es lohnt sich also die Mühe, gehen Sie vor Beginn Ihrer Garten-Gestaltung  nach dem "Unkraut" sehen. 



Themenvorschau:

Gartengestaltung Theorie - Sonnenverlaufsskizze erstellen
Ich würde mich freuen, wenn Sie dazu wieder in meinem Blog vorbeischauen.