Freitag, 12. September 2014


Das Mysterium um die Tulpenfarbe

Wer hat nicht schon einmal rosa Tulpen gesteckt und nach einigen Jahren festgestellt, dass rote und gelbe Tulpen blühen? Die Farbe schlägt um - aber warum?

Ärgerlich, wenn gelb und rot in der Farbkomposition des Blumenbeetes so gar nicht passt...



Die Tulpenzwiebel bildet um die gesteckte Zwiebeln Tochterzwiebeln. Diese kosten Kraft, so dass die Mutterzwiebel abstirbt. Ein Pilz greift die Mutterzwiebel an, besser gesagt die Zwiebelhaut. 
Die Tochterzwiebeln haben den gezüchteten Farbcode der Mutterzwiebel nicht übernommen. Die Tochterzwiebeln blühen also in gelb oder rot. 

Das heißt in der Praxis: Die Tulpenzwiebeln müssen alle 2 Jahre nach dem Verwelken und Einziehen der Blätter wieder aus dem Boden geholt werden, von Tochterzwiebeln befreit, von der Zwiebelhaut entfernt und drei Monate trocken gelagert werden, im Herbst können sie wieder in den Boden gesteckt werden.
NUR SO VERLIEREN SIE IHRE FARBE NICHT. 

Vidiflora-Tulpe
Wer aber hat schon die Zeit alle Tuplen rein und raus zu holen, zu pflegen, zu lagern und wieder einzusetzen?

Achten Sie beim Kauf Ihrer Tulpen einfach auf botanische Tulpen!
Das Internet bietet hier ein breites Angebot an Wildtulpen in verschiedenen Farben. Freilich ist kein violett zu erwarten, aber Zeit gespart ist wie Geld gespart.

Die botanischen Tulpen bleiben absolut farbtreu und blühen sogar als erstes in der Tulpensaison.

Sie verbleiben im Boden, können bis 25 Zentimeter hoch werden und stehen in Punkto pflegeleicht ganz oben auf meiner "Muss ich haben" Liste.

Fazit: Wenn ich Tulpen kaufe dann nur noch Wildtulpen.

Montag, 8. September 2014

Stecklingszeit Herbst

Im Herbst werden einige Kräuter zurück geschnitten, damit sie sich kräftig verzweigen und im nächsten Jahr wieder üppig wachsen können.Ohne Rückschnitt werden sie zwar schneller größer, jedoch ist die Schere der beste Freund, wenn es um gesundes Wachstum geht.
Zurück geschnitten wird kräftig bis in das alte Holz. Keine Angst, das kahle Aussehen hält nur wenige Wochen. Die Pflanzen treiben bis zur Winterpause schnell wieder aus.
Ich schneide im Frühjahr und im Herbst.
Doch wohin mit dem Schnittgut?
Für folgende Verwendung sollte das Schnittgut idealerweise noch keine Samen ausgebildet haben und keine dicken, holzigen Teile.
Es lässt sich gut kompostieren, als Mulch verwenden oder mittels Stecklinge vermehren. 
Für Mulch wird alles mit einem Rasenmäher überfahren und dort aufgebracht, wo eine Mulchdecke gewünscht wird.
Mulch hält den Boden feucht, verhindert das Keimen von Unkraut und dient den Bodenlebewesen als Nahrung - und uns damit als prima Dünger-Lieferant.

Heute gehe ich neben diesen interessanten Themen genauer auf die Stecklingsvermehrung ein.

Stecklinge können vom Sommer bis Anfang Winter vom reifen und halbreifen Holz genommen werden. Daneben gibt es die Weichholzstecklinge und die Kopfstecklinge, auf die ich aber heute nicht eingehe, da sie zu anderen Jahreszeiten praktiziert wird.

Da die Kräuter bis in das reife Holz zurück geschnitten werden, sprechen wir vom halbreifen Holz. 
Der Steckling besteht zur Hälfte aus reifen, zur anderen Hälfte aus unreifen Holz.
Das unreife Holz kann leicht gebogen werden, ist extrem weich und hellgrün in der Farbe. 
Das reife Holz kann nur gering gebogen werden und ist holzig, die Farbe ist braun.

Auf dem Bild ist in der Hand der Rückschnitt vom Lavendel zu sehen.


Dieser Steckling wird nun in Substrat gesteckt, welches möglichst Nährstoffarm sein sollte. Da ich mit Lavendel gute Erfahrungen gemacht habe schneide ich den oberen Teil des Stecklings nicht zurück. Dies sollte aber bei einigen Pflanzenarten unbedingt getan werden, da Blattgrün oder Blüten den Steckling am schnellen anwurzeln hindern. Die Pflanze zieht sonst die nötigen Kräfte zum Anwurzeln zu Gunsten der Samenbildung ab.

Da es Ausfälle bei der Anzucht und Platzmangel geben kann stecke ich bis zu fünf Stecklinge in einen Topf.
Ausgiebig anwässern, die Pflanzen in den Halbschatten stellen und regelmäßig wässern.






















Die Beschriftung der Stecklinge nicht vergessen!
Nun kann der Steckling mit etwas Geduld wurzeln...

Fertig! Viel Spaß beim ausprobieren.