Montag, 8. September 2014

Stecklingszeit Herbst

Im Herbst werden einige Kräuter zurück geschnitten, damit sie sich kräftig verzweigen und im nächsten Jahr wieder üppig wachsen können.Ohne Rückschnitt werden sie zwar schneller größer, jedoch ist die Schere der beste Freund, wenn es um gesundes Wachstum geht.
Zurück geschnitten wird kräftig bis in das alte Holz. Keine Angst, das kahle Aussehen hält nur wenige Wochen. Die Pflanzen treiben bis zur Winterpause schnell wieder aus.
Ich schneide im Frühjahr und im Herbst.
Doch wohin mit dem Schnittgut?
Für folgende Verwendung sollte das Schnittgut idealerweise noch keine Samen ausgebildet haben und keine dicken, holzigen Teile.
Es lässt sich gut kompostieren, als Mulch verwenden oder mittels Stecklinge vermehren. 
Für Mulch wird alles mit einem Rasenmäher überfahren und dort aufgebracht, wo eine Mulchdecke gewünscht wird.
Mulch hält den Boden feucht, verhindert das Keimen von Unkraut und dient den Bodenlebewesen als Nahrung - und uns damit als prima Dünger-Lieferant.

Heute gehe ich neben diesen interessanten Themen genauer auf die Stecklingsvermehrung ein.

Stecklinge können vom Sommer bis Anfang Winter vom reifen und halbreifen Holz genommen werden. Daneben gibt es die Weichholzstecklinge und die Kopfstecklinge, auf die ich aber heute nicht eingehe, da sie zu anderen Jahreszeiten praktiziert wird.

Da die Kräuter bis in das reife Holz zurück geschnitten werden, sprechen wir vom halbreifen Holz. 
Der Steckling besteht zur Hälfte aus reifen, zur anderen Hälfte aus unreifen Holz.
Das unreife Holz kann leicht gebogen werden, ist extrem weich und hellgrün in der Farbe. 
Das reife Holz kann nur gering gebogen werden und ist holzig, die Farbe ist braun.

Auf dem Bild ist in der Hand der Rückschnitt vom Lavendel zu sehen.


Dieser Steckling wird nun in Substrat gesteckt, welches möglichst Nährstoffarm sein sollte. Da ich mit Lavendel gute Erfahrungen gemacht habe schneide ich den oberen Teil des Stecklings nicht zurück. Dies sollte aber bei einigen Pflanzenarten unbedingt getan werden, da Blattgrün oder Blüten den Steckling am schnellen anwurzeln hindern. Die Pflanze zieht sonst die nötigen Kräfte zum Anwurzeln zu Gunsten der Samenbildung ab.

Da es Ausfälle bei der Anzucht und Platzmangel geben kann stecke ich bis zu fünf Stecklinge in einen Topf.
Ausgiebig anwässern, die Pflanzen in den Halbschatten stellen und regelmäßig wässern.






















Die Beschriftung der Stecklinge nicht vergessen!
Nun kann der Steckling mit etwas Geduld wurzeln...

Fertig! Viel Spaß beim ausprobieren.

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